Unabhängig davon, ob es darum geht, einen gänzlich neuen Geschäftszweig zu eröffnen, ein Startup zu gründen oder eine neue Leistung beziehungsweise ein neues Produkt zu kreieren – am Anfang steht eine Idee. Wir Menschen sind kreativ im Erschaffen neuer Wertschöpfungspotentiale. Leider sind unsere Gehirne nicht darauf ausgelegt, neuen Ideen von Anfang an eine sinnvolle Struktur zu geben und immer alle wichtigen Felder und Fragestellungen in den Blick zu nehmen. Dazu brauchen wir Tools, wie die Business Model Canvas.
Was ist die Business Model Canvas?
Die sogenannte "Business Model Canvas" kurz "BMC" zunächst einmal ein sehr großes, leeres Blatt Papier. Und genau das ist das Spannende daran. Die Canvas – auf Deutsch "Leinwand" – ist eine Denkhilfe. Sie ist unterteilt in Neun Felder. Diese definieren wichtige Betrachtungsfelder, wenn es darum geht, eine neue Business-Idee zu durchdenken. Leitfragen in den jeweiligen Felder unterstützen den kreativen und strategischen Prozess der Geschäftsmodellinnovation.
Die Canvas geht zurück auf Alexander Osterwalder, der in seinem Buch "Business Model Generation" den Prozess dahinter genau beschreibt. Unsere Kunden nehmen diese leere Leinwand als sehr hilfreich wahr. Und natürlich kann das große leere Papier auch in digitalen Formaten und online bearbeitet werden, wenn auch die kreative Arbeit mit Post-Ist auf einer großen Leinwand zu beeindruckenden Ergebnissen führt.
Was ist Business Model Generation?
In seinem Buch beschreibt Alex Osterwalder genau, welche Aspekte bei der Geschäftsmodellkreation in den Blick genommen werden müssen, und wie diese einzelnen Felder miteinander in Beziehung stehen. Jeder Entrepreneur sollte neue – oder auch bestehende – Geschäftsmodelle an diesen Felder spiegeln.
Business Model Generation mit cidpartners
Als Berater bringen wir zusätzlich zu den Hilfestellungen im Buch fachliche, methodische und branchenspezifische Expertisen ein und facilitieren entsprechende Workshops, um für Fokus und Leichtigkeit in der Bearbeitung zu sorgen. So gelingt der Einstieg in die Business Model Generation. Sprechen Sie uns an, wenn Sie erfahren möchten, wie wir Sie bei Ihren Vorhaben unterstützen können.
Die Felder der Business Model Canvas – kurz BMC
Das zentrale Feld der BMC ist das Feld der "Value Proposition". Bei diesem Feld geht es um das Nutzen-Versprechen. Welches Problem soll für den Kunden gelöst werden? Wie genau? Was braucht der Kunden, auch, ohne es zu wissen? Was ist besser oder anders als bei vergleichbaren Leistungen oder Produkten? Das aufzuschreiben ist meist komplizierter als es sich zunächst anhört. Um sich dieser Fragestellung zu nähern ist eine weitere detailliertere Canvas entstanden, die "Value Proposition Canvas". Als Coaches und Facilitatoren können wir mit den richtigen Fragen und Methoden dabei helfen, Klarheit zu diesen Fragestellungen herzustellen.
Wie entsteht meine Leistung oder mein Produkt?
Die linke Seite der BMC
Die drei Felder auf der linken Seite nehmen in den Blick, was zur Entstehung des Produkts oder der Leistung erforderlich ist.
Unter "Key Partners" werden die Schlüssel-Partner aufgelistet, die in Frage kommen. Strategische und notwendige Partnerschaften, Lizenzpartner, Zulieferer – mit wem ist man verbunden?
Als nächsten werden die "Key Activities" – die Kernaktivitäten betrachtet. Was sind die wichtigsten Tätigkeiten bei der Herstellung oder Leistungserbringung?
Als drittes Feld auf der linken Seite fällt das Licht auf die "Key Resources", die Schlüssel-Ressourcen, die erforderlich sind. Geschäftsräume oder Büros, Lagerhallen, Personal, Finanzierungsbedarf, Geräte, Talente, Erfahrungen und Netzwerke. Die Dinge, ohne die es nicht geht. Schon hier zeigt sich, wie sich die Felder untereinander beeinflussen können.
Kunden und Kanäle:
Die rechte Seite der BMC
Auf der rechten Seite liegt der Fokus klar auf der Kundenseite. Die Felder "Customer Relationship", "Channels" und "Customer Segments" befassen sich mit den Kundenbeziehungen, den Kanälen, auf denen Leistungen oder Produkte ihren Weg zum Kunden finden und der Segmentierung der Kunden.
Wie soll die Beziehung zum Kunden sein? Was wünscht sich dieser? Kann der Kunde nur persönlich bedient werden oder ist der Beziehungsaufbau ebenso online und virtuell möglich? Welche Intermediäre gibt es und wie ist der Kontakt im Beschwerdefall? Was sind die Kunden gewohnt?
Diese Fragen zu beantworten ist wichtig, um die richtigen Leistungs- oder Vertriebskanäle zu finden und zu verstehen. Welche Kommunikations- und Marketingkanäle gibt es? Ist die Leistung oder das Produkt betreuungsintensiv? Die Frage, ob eine homogene Kundengruppe zu erwarten ist oder ob sich wirkungsvoll Unterschiede finden lassen, führt zum Beschreiten des dritten Feldes, der Frage nach der sinnvollen Segmentierung der Kunden. Welche Gruppen sind bereit, welchen Preis zu zahlen? Wer probiert neue Dinge gerne aus, wer sind Trendsetter und wer sind die Nachzügler? Wen kann ich schon früh in die Produktentwicklung früh einbinden, wo kann ich Produkte oder Leistungen testen, ohne ihn oder sie später zu verschrecken?
Die Gedanken zur Kundensegmentierung haben natürlich wechselseitige Wirkungen zu den beiden anderen Feldern der rechten Seite, den Kundenbeziehungen und den Absatz- und Kommunikationskanälen.
Die finanzielle Perspektive unten in der BMC
Bleibt noch der Fokus auf die finanziellen Angelegenheiten. Wie sieht die Kostenstruktur aus? Was sind die wichtigsten Kostentreiber, Was sind fixe und was sind variable Kosten?
Und der Teil, der Freude macht: Was sind die Einnahmequellen? Womit wird letztendlich Geld verdient und über welche Kanäle fließen die Zahlungen? Gibt es regelmäßige Zahlungsflüsse? Oder sind Schwankungen zu erwarten? Was bedeutet dies für die Kostenstruktur im Sinne von Kreditbedarf und Zinsbelastungen?