Die „9 Levels of Value Systems“ sind ein Diagnostikinstrument, das sich sowohl an Individuen, an Teams und an komplette Organisationen richtet. Sie machen das implizite Wertesystem transparent und liefern darüber wertvolle Ansatzpunkte, um positive Veränderung möglich zu machen.
Irgendwie klappt es nicht…– wie implizite Werte die Zusammenarbeit in Teams und Organisationen beeinflussen
Die Strategie ist entwickelt, das Leitbild ausformuliert, die Vision klar. Das Team hat sich in einem partizipativen Prozess ein wohlklingendes Set an Verhaltensregeln gegeben – und doch, irgendwie klappt es nicht.
Wenn nach einem eigentlich gut aufgesetzten Veränderungs- oder Teamprozess nicht der gewünschte Erfolg eintritt, dann liegt es oft an den Dingen, die schwierig zu greifen und zu beschrieben sind. Werte, also die Grundannahmen darüber, was jeder individuell unter ‚wichtig‘ und ‚richtig‘ versteht, sind ein schwer zu beschreibendes Phänomen.
Passen getroffene Maßnahmen oder Strategien nicht zu den vorherrschenden Wertesystemen, gelangen Veränderungsprozesse schnell ins Stocken. Mit dem „9 Levels of Value Systems“ können diese Werte für Individuen, Teams oder ganze Organisationen analysiert werden. Dadurch werden sie besprech- und nutzbar und können für zielgerichtete Veränderungen eingesetzt werden.
Was sind Werte – und warum sind sie wichtig?
Unter „Werten“ verstehen wir im Organisationskontext, was Personen oder Gruppen als wichtig und richtig ansehen. Werte beeinflussen unser Denken und Handeln. Damit prägen Werte die Kultur, das Führungsverständnis und so auch die Zusammenarbeit. Meist ist jedoch nur jedem Einzelnen klar, was er oder sie unter einem bestimmten Wertebegriff versteht. So kann es dazu kommen, dass von unterschiedlichen Personen ein Wertebegriff ganz unterschiedlich aufgefasst wird. Werden diese unterschiedlichen impliziten Begriffe nicht sichtbar gemacht, so kann es schnell zu Missverständnissen kommen.
Priska Geens
Priska Geens ist eine geschätzte Beraterin, wenn es um die Gestaltung wirkungsvoller Beziehungen im Business-Kontext geht.
KONTAKTPeter Tscherne
Peter Tschernes besondere Stärken liegen in der Begleitung von Entwicklungsprozessen und dem Design interner Kommunikationsarchitekturen.
KONTAKTUrsula Niclauß
Ursula Niclauß ist als Coach, Moderatorin und Unternehmensberaterin seit vielen Jahren in ihrem Element.
KONTAKTSebastian Luge
Sebastian Luges besonderes Interesse gilt der Gestaltung von Kommunikations- und Dialogmaßnahmen rund um Change-Themen.
KONTAKTFallbeispiel: Ein Werteprozess
Nach einem mehr oder minder erfolgreichen Geschäftsjahr zieht sich ein Führungsteam zu einem Offsite zurück. Fernab vom Büro wird diskutiert, was dem Unternehmen fehlt, um wirtschaftlich erfolgreicher zu werden. Nach langen Analysen der Geschäftszahlen weiß immer noch niemand weiter. Die Marketingmaßnahmen laufen gut. Liegt es vielleicht an der Zusammenarbeit? Geht hier wertvolle Energie verloren? Eine der Führungskräfte bringt es schließlich zur Sprache: „Wir handeln nicht mehr nach unseren Werten! Früher war das noch besser. Nun sind wir schon doppelt so viele Mitarbeiter, da ist einfach der Kern, das, was wichtig ist und was die Firma ausmacht, verloren gegangen.“
Die Idee: Lasst uns die Werte des Unternehmens niederschreiben! So können wir es schaffen, dass alle auf Spur sind und die Zusammenarbeit wieder besser wird. Bis hierhin haben das vielleicht schon viele von Ihnen miterlebt. Was folgt ist die Ausformulierung der Werte in einem partizipativen Prozess, begleitet von externen Experten.
Zeitsprung. Ein Jahr später.
Nach einem mehr oder minder erfolgreichen Geschäftsjahr zieht sich das Führungsteam erneut zu einem Offsite zurück. Fernab vom Büro wird w i e d e r diskutiert, was dem Unternehmen diesmal fehlt, um wirtschaftlich erfolgreicher zu werden.
Irgendwie hat sich nichts getan: Die Zusammenarbeit ist wie vorher, die Plakate mit den ausformulierten Werten bekommen schon rissige Kanten. Warum hat das Ausformulieren der Werte nichts gebracht?