New Work – in der Praxis

YouTube Video von Sebastian Luge zum Nachlesen, Reihe Practices

Interessierst Du Dich für ganz pragmatische Ansätze, wie Du in Deiner Organisation New Work zum Leben erwecken kannst? Dann bist Du hier richtig! In diesem Artikel möchte ich Dir drei einfache Ansätze mit an die Hand geben, um New Work in Deinem Unternehmen zu stärken.

Aber zuerst einmal:

WAS IST NEW WORK UND WAS IST DARAN ANDERS?

Der Begriff New Work wird benutzt, um eine Form der Arbeit zu beschreiben, die als sinnstiftend wahrgenommen wird und die insbesondere Mitarbeiter:innen ganzheitlich respektiert, einbezieht und stärkt. Kurz: eine Arbeit, bei der ich mich als Mensch respektiert fühle.

Und wenn wir das Wort „NEW“ in NEW WORK nicht wörtlich nehmen, sondern – wie wir es bei cidpartners tun – stattdessen als „Better“ verstehen, dann sprechen wir von Arbeit, die Menschen stärkt und entfalten lässt. Damit „New Work“ in diesem Sinne gelingen kann, müssen verschiedene Dimensionen gleichzeitig berücksichtigt werden. Diese beschreiben wir genauer auf unserer Webseite. In dem Artikel konzentriere ich mich auf drei Perspektiven bzw. Aspekte:

  • der Mensch,
  • das Team und
  • die Organisation.

VON MICRO METHODS BIS ZU GROSSEN TRANSFORMATIONSPROGRAMMEN

New Work. Das klingt so, als würde man große Transformationsprogramme brauchen, um diese Form der Arbeit zu erreichen. Aber manchmal bringen schon ganz kleine Impulse etwas. Wir bei cidpartners nennen diese kleinen Impulse Micro Methods. Und drei davon will ich Dir hier mitgeben, zum Ausprobieren, Experimentieren oder einfach nur als Inspiration.

INDIVIDUELLE EBENE: JOURNALING

Wir fangen natürlich bei uns Menschen an. Wo sonst? Die Methode kannst Du direkt ausprobieren, egal ob Du eine Führungskraft bist, ob Du im Management arbeitest oder ob Du Deine Talente als Mitarbeiter:in, als Arbeiter:in, Fachkraft einbringst, egal was Du gelernt oder studiert hast.

Schnappt Dir ein Blatt Papier und mach mit bei diesem Journaling. Beim Journaling geht es darum, einfach aufzuschreiben, was Dir gerade in den Sinn kommt. Wie in einem Tagebuch. Nur hier ist es so, dass ich ein paar Leitfragen vorbereitet habe. Sie sollen Dir helfen herauszufinden, wie Deine Arbeit Dich als Mensch stärken kann. Du hast Blatt und Stift parat? Dann geht's los. Schreib einfach auf, was Dir in den Sinn kommt.

  • Wann macht Dir Deine Arbeit am meisten Freude?
  • Welche Deiner Fähigkeiten kannst Du aktuell gar nicht richtig zum Ausdruck bringen?
  • Bei welchen Lernfeldern wünschst Du Dir Unterstützung von Deinen Kolleg:innen?
  • Was ist das größte Gegenteil vom „New Work Gedanken“, den Du aktuell wahrnimmst?
  • Welche Hürden könnte man ganz ohne großen Aufwand beseitigen, so dass Du mehr Freude und mehr Spaß bei der Arbeit hast?
  • Was würde Dir dabei helfen, in Deinen Rollen bei der Arbeit richtig aufzublühen?

JOURNALING: ARBEITSBLATT ALS PDF HERUNTERLADEN

Und hier kommt der Clou: Leite das Video doch an Deine Kolleg:innen und Deine Führungskraft weiter, und bitte sie, das Journaling ebenfalls auszuprobieren. Dann tauscht Euch bei einem Mittagessen oder in einem anderen Rahmen darüber aus, was Euch in den Sinn gekommen ist. Vielleicht sind ja Impulse dabei, wie Ihr New Work an eurem Arbeitsplatz stärken könnt.

Da sind wir schon bei der anderen Ebene:

TEAM-EBENE: PURPOSE-RETRO

Hast Du in Deinem Team schon mal eine Purpose-Retro gemacht? „Retro“ – das kennen viele. Man nimmt sich im Team Zeit, um zurückzublicken und bespricht, was gut lief und wo es Möglichkeiten zur Verbesserung gibt. Der Fokus kann dabei unterschiedlich sein, z. B.:

  • Wie war unsere Zusammenarbeit?
  • Wie gut haben wir im letzten halben Jahr die Perspektive unserer Kunden eingenommen?
  • Wie war die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen?
  • Haben wir unsere Ziele gut erfüllt und effizient gearbeitet?

Nun könnt Ihr aber auch mal einen ganz anderen Fokus setzen:

  • Kennen wir als Team unseren Purpose? Also das, was uns ausmacht?
  • Was würde fehlen, wenn es uns als Team nicht gäbe?
  • Was ist unser bestmöglicher Beitrag zum Erfolg der Firma?
  • Wie zahlen wir mit unseren ganz unterschiedlichen Talenten darauf ein?
  • Wie können wir uns als Menschen im Team noch besser entfalten?
  • Wie können wir uns weiterentwickeln?

Dieser Fokus in einer Retrospektive kann Euch helfen, als Team zu wachsen und führt sicher zu interessanten Gesprächen! Probiert es doch mal aus!

PURPOSE-RETRO: ARBEITSBLATT ALS PDF HERUNTERLADEN

ORGANISATIONS-EBENE: PITCH-DAY

Wie wäre es mit einem Pitch-Day? Das klingt doch ein wenig cooler als "Tag an dem alle tolle Ideen präsentieren können" – doch genau darum geht es. Oft kommen gute Ideen einfach nicht ans Tageslicht. Noch schlimmer: in manchen Unternehmen werden gute Ideen von einer "Lehmschicht" verschluckt, wie von Treibsand. Mitarbeiter:innen haben eine gute Idee, aber diese durchbricht häufig nicht das mittlere Management. So bekommt die Idee gar nicht erst eine Chance auf ein Budget

Bei einem Pitch-Day können Mitarbeiter:innen Ideen direkt dem Top-Management vorstellen. Für drei oder mehr Ideen steht auf jeden Fall Budget bereit, um die Idee bis zum Proof of Concept zu bringen.

Diese Form der Mitarbeiter:innen-Beteiligung schätzt die Innovationskraft und die Talente aller und macht Mitgestaltung möglich, wieder etwas, das die Menschen stärkt.

PICH-DAY :ARBEITSBLATT ALS PDF HERUNTERLADEN

Das sind nur drei Ideen, aber vielleicht bringen sie ja schon den Stein ins Rollen und damit mehr New Work Spirit in Deine Organisation. Probiert es mal aus!

Ich habe am Anfang erwähnt, dass es nicht immer einen ganzen Transformationsprozess braucht, wenn ein Unternehmen New Work als Gedanken und ganz praktisch stärken will. Vielleicht macht es aber doch Sinn, das Thema mal etwas größer zu diskutieren, da es so facettenreich ist.

Wenn dich das hier inspiriert hat, dann freue ich mich! Wir haben noch mehr solcher Micro Methods auf Lager und natürlich auch reichlich Erfahrung mit größeren Transformationsprozessen. Kontaktiere uns, wenn Du mehr dazu erfahren möchtest.

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Sebastian Luges besonderes Interesse gilt der Gestaltung von Kommunikations- und Dialogmaßnahmen rund um Change-Themen.

Sebastian Luge

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