5 Tipps für gute Kommunikation in Change- und Transformationsprozessen

YOUTUBE VIDEO VON SEBASTIAN LUGE ZUM NACHLESEN, REIHE PRACTICES

Stell Dir folgende Situation vor: Ein Change-Projekt ist im Gange. Alle sind informiert und doch finden sich immer wieder Menschen, die nicht wissen, was genau Sache ist. Es schweben viele Fragen im Raum. Ziele sind unklar. Sogar auf der mittleren Ebene entsteht bei den Führungskräften kein einheitliches Bild davon, wohin die Reise geht. Die Stimmung im Team und im Unternehmen schwankt. Kommt Dir das bekannt vor?

Ich möchte Dir in dem Artikel fünf praktische Tipps für eine gelungene Change-Kommunikation an die Hand geben, welche sich in meiner Erfahrung als Berater in Change- und Transformationsprozessen bewährt haben.

Aber zuerst einmal:

TRANSFORMATION BEGINNEN – GOLDEN CIRCLE

WHY?
Zuerst einmal müsst Ihr Euch fragen, warum die Veränderung beziehungsweise die Transformation stattfindet. Was läuft nicht so gut oder was könnte noch besser laufen? Das hilft Euch, die Inhalte der „Story“ bzw. der Vision für Eure Organisation, aufzuarbeiten und an alle Kolleg:innen weiterzugeben.

HOW?
Das sind Prinzipien, die Euch auf dem Weg der Veränderung begleiten. Hier ist die Frage, wie Ihr ans Ziel gelangt. Welche Schritte müsst Ihr als Organisation durchlaufen, bis Ihr das gewünschte Resultat erreicht habt? Welche Strategien und welche Haltungen spielen dabei eine wichtige Rolle?

WHAT?
What beschreibt, was konkret dabei rauskommen soll. Was soll am Ende anders sein? Wie seht Ihr als Organisation aus, nachdem der Change-Prozess abgeschlossen ist?

Golden Circle: Arbeitsblatt als pdf-Herunterladen

Herausforderungen in der Kommunikation
In Veränderungs- oder Transformationsprojekten kann es mit den Emotionen rauf und runter gehen, denn letztlich bedeutet Veränderung einen Bruch mit den eigenen Gewohnheiten. Mit guter Change-Kommunikation könnt Ihr die negativen Effekte, die dabei auftreten können, in den Griff bekommen.

5 TIPPS FÜR EINEN ERFOLGREICHEN TRANSFORMATIONSPROZESS

1. SCHAFFT PROZESSSICHERHEIT
Manchmal ist in Transformationsprojekten am Anfang nicht klar, wie das WHAT am Ende aussieht. Das Ziel kristallisiert sich im Laufe der Zeit heraus. Das kann die Beteiligten verunsichern. Darum ist es wichtig, regelmäßig zu kommunizieren, wo Ihr im Prozess steht und was als Nächstes getan wird. Seid auch ehrlich, falls Ihr noch nicht genau wisst, wie das Endergebnis aussehen wird.

2. SCHILDERT, WAS BLEIBT
Erzählt nicht nur, was sich verändert, sondern auch, was gleichbleibt. Woran können sich Leute festhalten? Das Bekannte gibt Beteiligten ein Gefühl der Sicherheit. Nennt darum die Prozesse, die aktuell gut laufen und auch gerne so bleiben dürfen. Das vermittelt Vertrauen im Veränderungsprozess sowie Verbundenheit zur Organisation.

3. BINDET ALLE MIT EIN
Erarbeitet die Inhalte Eurer Change-Story nicht im stillen Kämmerlein, sondern bezieht andere Leute mit ein. Ihr könnt z.B. ein Sounding Board mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen der Organisation gründen, die Euch Feedback zum aktuellen Prozess sowie Impulse für die weiteren Schritte geben. Repräsentative Beteiligung der Mitarbeitenden kann die Akzeptanz der Maßnahmen erhöhen.

4. ERKLÄRT: WARUM JETZT?
Ein Punkt, welchen der Harvard Professor John Cotter als „sense of urgency“ hervorhebt, ist das Thema Dringlichkeit. Betont in der Kommunikation, warum die Veränderung jetzt stattfindet. Was hat uns zu dem Punkt geführt, an dem wir uns befinden? Oft wird in der Organisation gar nicht wahrgenommen, dass die Uhr schon fünf vor zwölf geschlagen hat.

5. SEID VERSTÄNDLICH
Kommuniziert einfach und verständlich. Nutzt gerne bildhafte Sprache oder Metaphern, damit Eure Change-Story sich gut merken lässt. Eure Botschaft soll überall ankommen und einheitlich wiedergegeben werden, sowohl in der oberen als auch der mittleren Führungsebene. Was bringt die beste Vision, wenn sie nicht in allen Ecken der Organisation (gut) ankommt?

WAS GELUNGENE KOMMUNIKATION UNTERSTÜTZT

Mit diesen fünf Tipps seid Ihr schon gut unterwegs und könnt eine überzeugende Change-Story entwerfen. Es gibt noch zwei Aspekte, welche Ihr im Blick behalten solltet:

1. ERMÖGLICHT DIALOG
Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Denkt nicht nur an Eure eigene Botschaft, sondern hört aufmerksam zu, was drumherum gesprochen wird. Nutzt Dialog-Formate, um Feedback von Mitarbeitenden und Stakeholdern zu bekommen. Hier empfehlen sich Formate wie z.B. Workshops oder Town-Hall-Veranstaltungen. Auf unserer Webseite findet Ihr Beschreibungen von verschiedenen Workshopformaten.

2. SEID AUTHENTISCH UND AGIERT AUF AUGENHÖHE
Bedenkt, dass Ihr als Projektteam oder auch als Führungskräfte immer einen Informationsvorsprung habt. Das heißt, Ihr seid einfach zeitlich ein Stück weiter voraus. Seid Euch dieser Ungleichheiten bewusst und platziert Eure Botschaften mit Bedacht. Sprecht mit Menschen auf Augenhöhe.

Ich hoffe, Ihr konntet etwas Input für Eure Organisation bekommen und wenn Change-Kommunikation ein Thema ist, was Euch interessiert, sagt uns gerne Bescheid. Egal, ob Ihr ein konkretes Projekt habt oder einfach nur Austausch sucht, meldet Euch bei uns. Wir bei cidpartners begleiten zahlreiche Organisationen bei Change-Prozessen und vertiefen die Inhalte gerne gemeinsam mit Euch.

Bis zum nächsten Mal!